# Von Wien nach Concord: Das Abenteuer des BotBall-Robotikteams der HTL Wien West
Nachdem das BotBall-Robotikteam der HTL Wien West im April 2024 bei der Europameisterschaft den ersten Platz in der Kategorie "Allianzen" errungen hatte, stand fest: Die Reise geht weiter zur Weltmeisterschaft in Concord, North Carolina, USA. Das Team, bestehend aus den Schülern Jakob Estermann, Jakob Foltyn, Leonhard Woransky und Maximilian Wagner, machte sich nach intensiven zwei Monaten der Vorbereitung auf den Weg, um sich mit den besten Robotik-Teams der Welt zu messen – insgesamt 52 Mannschaften.
Am frühen Morgen des 25. Juli startete das Abenteuer am Flughafen Wien. Die Vorfreude war groß, doch schon bei der Ankunft in New York warteten die ersten Herausforderungen auf uns. Nach der Einreise mussten wir unsere Koffer erneut aufgeben, doch zu unserem Entsetzen stellten wir fest, dass zwei Gepäckstücke fehlten. Die Zeit drängte jedoch, und wir konnten uns nicht lange mit diesem Problem aufhalten, da wir unseren Anschlussflug erreichen mussten. In buchstäblich letzter Sekunde schafften wir es an Bord – kaum waren wir eingestiegen, wurde die Flugzeugtür hinter uns geschlossen.
In Charlotte, nahe unserem Ziel Concord, angekommen, bewahrheitete sich unser Verdacht: Beim Umstieg in Amsterdam waren zwei Koffer nicht mitgekommen. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass sie erst drei Tage später eintreffen würden! Glücklicherweise hatten wir das Wichtigste, inklusive der Roboter, im Handgepäck verstaut, sodass wir trotz der widrigen Umstände unsere erste Nacht im Hotel einigermaßen beruhigt verbringen konnten.
Der nächste Tag, der 26. Juli, stand im Zeichen der Erholung und Vorbereitung. Nach einem ausgiebigen Schlaf, um den Jetlag zu überwinden, erledigten wir diverse Einkäufe und checkten für den Wettbewerb ein. Dann ging es endlich los. Am 27. Juli betraten wir die riesige Halle, in der der gesamte Wettbewerb stattfand. Die Schülerarbeitsbereiche waren streng von den Betreuern getrennt, und wir richteten uns an unserem zugewiesenen Tisch ein. Der gesamte Tag war dem Testen und Kalibrieren der Roboter gewidmet. Obwohl die Game-Tables baugleich zu unserem Nachbau in der Schule waren, stellten wir fest, dass einige Abmessungen anders waren, was Feinjustierungen nötig machte.
Am 28. Juli begannen dann die offiziellen Wettkampfrunden, in denen unsere Roboter Punkte sammeln mussten. Nach einem vielversprechenden Start und vorübergehenden Top-5-Platzierungen kämpften wir jedoch zunehmend mit Problemen. Ungenaue Sensoren und die leicht abweichenden Bedingungen der Game-Tables führten zu Schwierigkeiten, die uns bis zum 30. Juli verfolgten. Doch wir gaben nicht auf und fanden schließlich Lösungen.
Der Fokus richtete sich nun auf das große Finale, das ähnlich wie eine Fußball-Endrunde gestaltet ist: Es gibt nur einen Sieger. Unsere Roboter schlugen sich zunächst hervorragend, doch im Achtelfinale war Schluss für uns. Wir verloren gegen den späteren Drittplatzierten, das Team der HTL Wiener Neustadt. Damit endete unser Wettbewerb, aber wir gingen nicht leer aus. Denn in der Gesamtwertung erreichten wir den 9. Platz von 52 Teams – ein Ergebnis, auf das wir stolz sein können.
Zu unserer großen Freude wurden wir darüber hinaus mit dem Spirit of Botball-Pokal ausgezeichnet. Dieser Ehrenpreis wird an Teams verliehen, die durch ihr vorbildliches Verhalten gegenüber anderen Mannschaften sowie den Schiedsrichtern hervorstechen und sich durch besonders fairen Umgang auszeichnen. Diese Anerkennung für unseren Teamgeist und unsere sportliche Haltung ist für uns ein ganz besonderer Erfolg.
Besonders danken möchten wir an dieser Stelle auch unserem Lehrer und Betreuer Martin Novak, der uns die ganze Woche über mit großem Engagement begleitet und unterstützt hat. Gemeinsam mit seinem Sohn Niklas, der uns als "Ersatzschüler" tatkräftig zur Seite stand, sorgte er nicht nur für fachliche Unterstützung, sondern war auch unser privater Chauffeur während des gesamten Wettbewerbs. Ihr Einsatz und ihre unermüdliche Hilfe haben wesentlich zu unserem Erfolg und unseren positiven Erfahrungen beigetragen.
Natürlich kam auch das leibliche Wohl auf unserer Reise nicht zu kurz. Wir kosteten uns durch zahlreiche typisch amerikanische Fastfood-Ketten und genossen die kulinarischen Eigenheiten des Landes. Am letzten Tag nutzten wir die Gelegenheit, um noch ein wenig Sightseeing in Charlotte zu machen, der Hauptstadt des Bundesstaates North Carolina.
Die Heimreise verlief im Gegensatz zur Hinreise problemlos, und so landeten wir am 1. August um 20 Uhr erschöpft, aber zufrieden wieder in Wien. Wir blicken zurück auf eine intensive, lehrreiche und unvergessliche Woche, die uns nicht nur robotisch, sondern auch menschlich weitergebracht hat. Erwähnenswert ist auch, dass die gesamten Reisekosten dankenswerterweise von Erasmus+ und der EU übernommen wurden, was diese wertvolle Erfahrung erst möglich gemacht hat.
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